DEALS3D: Denkmalschutz 3D

29.10.2020

DEALS3D: Photogrammetrisch erzeugte Punktwolke der Maria-Schmerz-Kapelle in Randersacker

DEALS3D: Photogrammetrisch erzeugte Punktwolke der Maria-Schmerz-Kapelle in Randersacker

Katastrophenereignisse wie Hochwasser oder Brände, Bergschäden, Erdrutsche oder Starkregenereignisse stellen Bedrohungen für das archäologische und bauhistorische Kulturerbe dar und führen oftmals zu Schäden, die bis zur unwiederbringlichen Zerstörung der Objekte führen können. So wurde beispielsweise die Kirche Notre Dame 2019 durch einen Brand erheblich beschädigt. Im Rahmen der Denkmalpflege stellen Maßnahmen zum Schutz – seien sie präventiv oder im Katastrophenfall – für die mit dieser Aufgabe betrauten Institutionen daher eine enorme und überaus heterogene Herausforderung dar. Um diese zu bewältigen bedarf es Verfahren zur Entwicklung von Dokumentations-, Monitoring- und Rettungs-/Einsatzkonzepten. Moderne bildgebende Verfahren und deren (standardisierter) Einsatz könnten dabei eine zentrale Rolle einnehmen. Ihre Entwicklung steht im Zentrum des vom BMBF geförderten Vorhabens DEALS3D.

Ziele und Vorgehen

Im Projekt DEALS3D wird eine technische Lösung zur Erstellung genauer dreidimensionaler Modelle von kulturell relevanten Gebäuden entwickelt. Zur Erfassung aller benötigten Perspektiven werden durch bodengebundene 3D-Sensoren und durch von unbemannten Flugsystemen getragene Sensoren Aufnahmen erzeugt und automatisiert fusioniert. Planungsalgorithmen berechnen sowohl die besten Standorte der stationären Sensorik als auch die optimalen Flugrouten der Flugsysteme. Weiterhin werden Standards zur Datenspeicherung erarbeitet, die einen einfachen Abgleich der Daten im intakten Zustand mit Aufnahmen während bzw. nach einem Schadensfall ermöglichen.

Innovationen und Perspektiven

Mit der Kombination von bodengebundenen und mobilen Sensoren sollen erstmals die Vorteile beider Verfahren kombiniert und für die Dokumentation von Denkmälern genutzt werden. Dies gestattet detaillierte und komplette Aufnahmen der Kulturgüter jeder beliebigen Größe. Die standardisierte Speicherung und Archivierung der Daten soll den zuständigen Institutionen den Zugriff auf alle erhobenen Daten ermöglichen. Darüber hinaus gilt es Verfahren zu entwickeln, mit deren Hilfe Schadensbilder erstellt und mit vorhandenen Daten für die Rekonstruktion der Denkmäler abgeglichen werden können.

Programm

Forschung für die zivile Sicherheit Bekanntmachung: „Zivile Sicherheit – Sozioökonomische und soziokulturelle Infrastrukturen“

Förderung

Dieses Projekt wird Rahmen des Programms Forschung für die zivile Sicherheit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Bekanntmachung: “Schutz Kritischer Infrastrukturen - Sozioökonomische und soziokulturelle Infrastrukturen”

BMBF logo

BMBF logo

Projektlaufzeit

Juni 2020 – Mai 2023

Konsortium

Verbundkoordinator

Zentrum für Telematik e. V.
E-Mail: EMail