17.12.2025
Live-Präsentation bei der Polizeidirektion Lüneburg
Über 80 Behörden‑ und Medienvertreter wurden am 11. Dezember 2025 bei der Polizeidirektion Lüneburg Zeuge, wie künftig eine leitstellengestützte Lageerkundung mit Drohnen aussehen kann - ermöglicht durch das Forschungsprojekt DroneResponseNet.
Der eigentliche Flug fand räumlich getrennt von der Präsentation statt: Die Drohne war an der Feuerwache in Buchholz in der Nordheide stationiert, während Missionsplanung, Überwachung, Auswertung und Ausführung ca. 35km entfernt live in Lüneburg erfolgten. Das vom Zentrum für Telematik zusammen mit Frequentis, der Polizeidirektion Lüneburg und der Polizeiinspekiton Harburg entwickelte System verbindet dabei autonomen Drohnenflug mit einer das Boden- und Luftrisiko minimierenden Flugplanung, Videoübertragung und der Erzeugung eines 3D-Lagemodells in Echtzeit.

Demonstrator in Buchholz i. d. N. vor Polizeiauto
Im Zentrum der Drohnenkomponente des Demonstrators steht ein von uns entwickelter Onboard-Computer, der vollständig auf der Drohne integriert ist und sämtliche Prozesse autonom ausführt. Die kontinuierliche Pfadverfolgung, die Sensordatenverarbeitung, die Echtzeit-Erzeugung eines dreidimensionalen Modells sowie die Kommunikation mit der Leitstelle erfolgen direkt über diesen OBC unabhängig von der Drohnensoftware. Für die Umfelderfassung ist die Drohne mit einer fest verbauten Kamera sowie einem LiDAR-Sensor ausgestattet. Die während des Fluges erfassten Bilder und Punktwolke werden direkt auf dem Onboard-Computer fusioniert, verarbeitet. Auf dieser Basis entsteht in Echtzeit ein 3D-Lagemodell des Interessensgebietes. Zusätzlich liefert eine am Gimbal befestigte, drehbare Kamera einen Videostream. Beide Datenströme wurden während der Demonstration nahezu verzögerungsfrei über 5G nach Lüneburg übertragen und konnten dort von Polizei und Medien live verfolgt werden.
Ein weiterer zentraler Forschungsaspekt ist die Integration des Systems in bestehende Leitstelleninfrastrukturen. In Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Frequentis wurde der Demonstrator vollständig in die Leitstellen-Software LifeX eingebunden. Disponenten und Einsatzleitung können das System interaktiv nutzen, Missionsparameter anpassen und das erzeugte Lagebild direkt in ihre etablierten Arbeitsprozesse integrieren.
Die Ergebnisse der Demonstration zeigen, dass autonome Drohnensysteme bereits heute einen wesentlichen Beitrag zur frühzeitigen Lageerkundung leisten können – noch bevor Einsatzkräfte den Einsatzort erreichen. Dies ermöglicht fundiertere Entscheidungen in frühen Einsatzphasen, entlastet die Einsatzkräfte und erhöht langfristig die Sicherheit für die Bevölkerung. Entsprechend positiv fiel das Feedback der teilnehmenden Polizeivertreter sowie der Presse aus, die großes Interesse an den Forschungsergebnissen und deren zukünftiger Anwendung zeigten.
